Zu den Arbeiten von Hasso Wendker
In seinen Arbeiten wirft Hasso Wendker ein Schlaglicht auf die ganz großen aktuellen Themen:
Die Globalisierung, Megacities, Machtmissbrauch.
Ausgehend von Reportagefotos aus den Medien verdichtet Wendker die gefundenen Schnappschüsse zu Panoramen, in denen sich die vielfältigen Probleme und Krisenherde unserer Gegenwart spiegeln.
Panels wie „Asyldialoge“, „Wir sind Angst“, „Shopping and Fucking“ greifen soziale Stimmungen und Befindlichkeiten auf, in denen sich gesellschaftliche Spannungen verdichten und gelegentlich auch gewaltsam entladen. Wie die schöne, neue Zukunft aussehen wird, fragt der Künstler und antwortet mit dem dystopischen Entwurf einer von unkontrollierten Finanzströmen geprägten Konsumgesellschaft. Aber Wendker fragt auch nach der Idealstadt, den utopischen Möglichkeiten nach denen Künstler und Planer aller Jahrhunderte gesucht haben.
Wie sehen die positiven Bilder und Entwürfe der Gegenwart aus? Die Antwort ist zwiespältig. So durchwirken sich in Fotoüberlagerungen die schillernden Silhouetten der westlichen Großstädte mit den erdrückenden Ansichten von Slums aus den Ländern, in denen die billigen Waren für den westlichen Konsum unter oftmals problematischen Umständen produziert werden.
Mit seinem Collageverfahren greift Wendker die Tradition der Affichisten wieder auf, die mit dem Nouveau Réalisme eine Kunst schaffen wollten, die sich an der Wirklichkeit orientiert. Weg vom schönen Schein und hin zum taktil erfahrbaren, unverstellten Kondensat der ontisch erfahrbaren Realität. Es entsteht ein Kaleidoskop unzähliger singulärer Impressionen, die in ihrer Strukturierung durch die Hand des Künstlers zu einem beeindruckenden Gesamtbild zusammen finden.
Die Auseinandersetzung mit gegenwärtigen Architekturen und Stadtentwicklungen ergibt sich bei Wendker nicht zuletzt aus seiner langjährigen Berufstätigkeit als Architekt, der bei der weltweiten Planung und Steuerung von Bauvorhaben vielfältige Eindrücke gegenwärtiger urbaner Entwicklungsprozesse gewinnen konnte.